Let’s dance and sing together - mit dem HHC „Flottweg“ Sillenbuch

Am 30. März hatte der Handharmonika-Club „Flottweg“ Sillenbuch e.V. – wie immer im Frühjahr – zu seinem Jahreskonzert eingeladen. Unter dem Motto „Let’s dance and sing together!“ erlebten die Gäste im vollbesetzten Stiftstheater des Augustinums zweieinhalb Stunden lang beschwingte, mitreißende Akkordeonmusik.
Die Spaßorgler mit ihrem Dirigenten Joachim Kersten eröffneten das Konzert mit „Festival!“, einer Komposition des britischen Musikers Ian Watson, der schreibt: „Bei diesem Stück denke ich an das Konzept eines Musikfestivals – einfach Spaß pur und keine Sorgen. So, wie die Welt sein sollte!“ Dabei und bei den weiteren Darbietungen verstärkten Chulaka Perera und Patrick Dietz an den Schlaginstrumenten das Spiel. Auf „Festival!“ folgte „Another Wish in Mind“, eine stimmungsvolle Ballade aus der Feder des Schweizer Hugo Felder.
Die jüngsten Akkordeon-Spielerinnen und -Spieler des Vereins musizieren miteinander im Schülerorchester, das von Ausbildungsleiterin Marion Smirek geleitet wird. Mit „Alle meine Entchen – ein Thema mit Variationen“ von Ulrich Münnich und „Hey, Pippi Langstrumpf“ von Konrad Elfers und Jan Johannson spielten sie gekonnt zwei veritable Ohrwürmer.
Dumitru Moraru hat in Trossingen als Hauptinstrument Akkordeon studiert und ist seit geraumer Zeit als Musiklehrer auch beim HHC in Sillenbuch tätig. Zum Jahresbeginn 2025 trat er zudem die Nachfolge von Jessica Winterholler an, die ihr Amt als Dirigentin des 1. Orchesters aus familiären Gründen nicht weiter ausüben konnte. Bevor „Dima“ Moraru nach der Pause im zweiten Teil des Konzerts das 1. Orchester dirigierte, brachte er als Solist zwei Eigenkompositionen zu Gehör: „Rezitativ“ (darin steckt ital. ‚recitare‘ = vortragen) und „Durchführung in Jazz“. Das Publikum bewunderte sein wahrlich virtuoses Spiel!
Vor der Pause spielte dann das Jugendensemble unter der Leitung von Nenad Velickovic zuerst „Partyfever“, eine Komposition von Jürgen Schmieder, die aus unterschiedlich schweren Stimmen besteht, so dass Nachwuchsspieler unterschiedlicher Spielstärke gut miteinander musizieren können. Es folgte „Major Tom“, ein Kult-Hit aus den 1980-er Jahren, komponiert von Peter Schilling und während der Fußball-EM 2024 vom Deutschen Fußballbund zur Tor-Hymne erklärt. Den Solopart dabei meisterte souverän David Ferencz-Kis.
Nach der Pause gehörte die Bühne dem 1. Orchester unter seinem neuen Dirigenten Dumitru Moraru. Auf die „Ouvertüre über zwei finnische Themen“ von George de Godzinsky folgte „The Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman. Weiter ging es mit dem „Mary Poppins Medley“ von Richard Sherman, darin so bekannte Lieder wie „Ein Löffelchen voll Zucker“; „Chim-Chim-Cheree“ und „Supercalifragilisticexpialigetisch“.
Der Höhepunkt des Konzerts bildete der „Danzón No. 2“ von Arturo Márquez. Danzónes sind Tänze mit englischen und französischen Vorfahren, deren Musik im Lauf der Zeit mit kubanischen und mexikanischen Elementen angereichert wurde und die heute „Immaterielles Erbe der kubanischen Nation“ sind. Verstärkt wurde das 1. Orchester dabei durch Gabriele Kienle am Elektronium und Hans-Peter Kienle am ePiano.
Das Publikum war begeistert von den Melodien und packenden Rhythmen, der Spielfreude und dem Können der Akkordeonspielerinnen und -spieler. Moderator Ulrich Kuld bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Konzertabends beigetragen hatten.
Der Applaus war so anhaltend, dass das Orchester noch 2 Zugaben spielte, „Don´t stop me now“ von Freddie Mercury und zum Ausklang die „Abendmusik“ von Hugo Hermann nach Johannes Brahms Wiegenliedchen „Guten Abend, gut Nacht“, bei der im Saal mitgesungen wurde, was einen bewegenden Abschluss bildete.