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Liebe zum Akkordeon ist ungebrochen

17. Juli 2019  |  Ralf Recklies  |  Blick vom Fernsehturm, Nr. 81
Seit 50 Jahren ist Marion Smirek im HHC Sillenbuch aktiv. Dort hat sie einst auch ihren Mann kennengelernt.

Seit 50 Jahren greift Marion Smirek regelmäßig in die Tasten ihres Akkordeons. Mit zwölf Jahren hat sie ihre Leidenschaft für das Instrument entdeckt, und bis heute nicht verloren. „Ich weiß gar nicht mehr, wie der Wunsch, Akkordeon zu spielen, damals entstanden ist“, sagt Smirek. Gut erinnert sie sich aber daran, wie sie in den Besitz ihres ersten Instruments gekommen ist: „Es stand an Weihnachten versteckt hinter den Sesseln im Wohnzimmer“, verrät sie.

Marion Smirek hat seither nie darüber nachgedacht, mit dem Akkordeonspiel aufzuhören. „Es ist ein wunderbares Instrument“, schwärmt sie und macht deutlich, dass sie vor allem die Vielseitigkeit begeistert: „Man kann Stücke aus jedem Genre damit spielen.“ Ob im Jazz, in der Klassik oder der Volksmusik, überall sei das Instrument zu finden. Dass die Handharmonika oft darauf reduziert werde, ein Volksmusik-Instrument zu sein, findet sie schade und antwortet lachend, wenn man sie nach ihrem Lieblingsgenre fragt: „Da kann ich mich schlecht festlegen, nur mit Volksmusikgedödel kann ich persönlich so gar nichts anfangen.“

Die fortwährende Liebe zu dem Instrument hat auch was mit ihrer Familiengeschichte zu tun. Beim HHC Flottweg Sillenbuch hat sie ihren Mann kennengelernt. Und auch ihre drei Kinder haben dort das Akkordeonspiel erlernt. Zudem habe sie im HHC viele Freunde gefunden, mit denen sie Höhen und Tiefen durchlebt habe – im Verein und privat. Marion Smirek fühlt sich vor allem in dem rund 25 Musiker zählenden Orchester des HHC wohl. Obwohl sich neben ihrem Mann auch die Kinder für Akkordeonmusik begeistern, habe man in der Familie nur selten die Instrumente ausgepackt und  gemeinsam gespielt. „Wir haben nur selten Hausmusik gemacht.“ Zu Weihnachten oder anderen Anlässen sei aber mitunter gemeinsam gespielt worden – zuletzt bei der Taufe ihres Enkelkindes.

Die Sozialpädagogin ist im HHC diejenige, die auch für die Nachwuchsarbeit zuständig ist. Vor allem wegen des zumeist schlechten Images des Instruments gestalte es sich aber zunehmend schwierig, junge Mitspieler zu finden. Einerseits, so bedauert sie, stellten Eltern ihren Kindern nur selten das Akkordeon vor, wenn es darum ginge, ein Instrument zu erlernen; andererseits erreiche
man auch mit der Werbung des Vereins oft nur wenige Interessierte.

Um junge Leute zu gewinnen, setzt Smirek, die zum Vorstandsteam des HHC gehört, auf Kooperationen mit Schulen. An der Grundschule Sillenbuch habe es so über zwei Jahre hinweg eine Akkordeon-AG gegeben. Aktuell arbeite man mit der Grundschule Heumaden zusammen.

Ins Schwärmen gerät die leidenschaftliche Hobbymusikerin auch, wenn sie von der guten Stimmung im Verein erzählt. „Ohne den Verein wäre mein Leben um vieles ärmer gewesen“, sagt Smirek und lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass das Akkordeonspiel in ihrem Leben eine gewisse Priorität genießt: „Es ist für mich einfach ein Stück Lebensinhalt.“